Vier Profi-Tipps für Gardinen und Vorhänge von unserer Expertin:
Die Funktion von Gardinen/ Vorhängen
Gardinen und Vorhänge sollten generell farblich und im Muster mit der übrigen Einrichtung und dem Gesamtkonzept harmonieren, da sie das Ambiente eines Raumes zu einem erheblichen Teil (mit)bestimmen. Selbstverständlich spielt bei der Auswahl auch Ihr persönlicher Geschmack eine wichtige Rolle.
Denken Sie jedoch ebenso an die verschiedenen Funktionen, die Gardinen/ Vorhänge erfüllen: Sie sorgen in Räumen für den besonderen Wohnfühl-Faktor, für Wohnlichkeit und Behaglichkeit. Sie setzen Räume stilvoll in Szene. Sie schaffen einen optisch schönen übergang zwischen Fenster und Wand. Sie wirken dekorativ. Sie schlucken Geräusche und dämpfen Hellhörigkeit. Sie bieten Schutz vor neugierigen Blicken. Sie regulieren den Lichteinfall. Sie sorgen für eine ungestörte Nachtruhe. Sie dunkeln im Sommer nach Süden gelegene Räume ab. Sie können sogar als Raumteiler oder Verkleidung „unschöner Ecken“ dienen.
Der richtige Stoff
Maßgeblich für die Stoffwahl der Gardinen/ Vorhänge ist - neben Ihrem persönlichen Geschmack - der Raum, in dem sie zum Einsatz kommen und einen Zweck erfüllen sollen.
Großen Räumen verhelfen entsprechende Gardinen/ Vorhänge zu mehr Gemütlichkeit. Kleine und dunkle Räume profitieren von Gardinen/ Vorhängen in hellen Farben.
Im Wohnzimmer steht überwiegend der dekorative Aspekt im Vordergrund. Gardinen/ Vorhänge dürfen hier gerne elegant und edel wirken. Als Materialien eignen sich helle, einfarbige Baumwoll- und Leinenstoffe. Die „wahre Eleganz“ bieten Vorhänge aus Samt und in Seidenoptik. Bunt gemusterte Gardinen, bspw. mit floralen Mustern, wirken hingegen frisch und modern, insbesondere, wenn sie aus leichtfallendem, flatterndem Baumwollstoff bestehen.
Für das Schlafzimmer liegt das Augenmerk auf blickdichten Vorhängen, die vor neugierigen Blicken schützen und gegebenenfalls den Raum abdunkeln, insbesondere dann, wenn keine Rolläden oder Jalousien vorhanden sind. Dafür eignen sich dichte Baumwollstoffe.
Beachten Sie: blickdichte Fenstertextilien sorgen zwar für Privatsphäre, falls Sie jedoch in einem komplett abgedunkelten Raum schlafen möchten, sollten Sie lichtdichte wählen. Für die Verdunklung eignen sich gefütterte Vorhänge, Sie finden diese in unserer Kategorie Verdunklungsgardinen.
Für Küche und Bad sollte Ihre erste Wahl auf der Zweckmäßigkeit liegen: kurze, pflegeleichte und möglichst abwaschbare Textilien. Insbesondere im Bad leiden Gardinen/ Vorhänge schnell unter der hohen Luftfeuchtigkeit.
Die Aufhängung
Die Möglichkeiten zur Aufhängung von Gardinen/ Vorhängen sind vielseitig. Nicht jede Befestigungsmöglichkeit eignet sich jedoch für jede Gardinen-/ Vorhangart. Auch spielen räumliche Gegebenheiten eine Rolle.
Gardinenstangen: die klassische Variante. Sie haben nicht nur einen praktischen Nutzen zur Aufhängung von Fenstertextilien, sie bilden zusätzlich selbst ein Gestaltungselement bei der Fensterdekoration. Gardinenstangen bieten, aufgrund der vielfältigen Auswahl an Farben, Materialien und Endstücken, unterschiedliche Gestaltungsmöglichkeiten: von dezent bis „auffällig-dekorativ“. Gardinenstangen eignen sich ideal für Schlaufen- und ösenschals. An breiten Fensterfronten unbedingt mit mehr als zwei Halterungen befestigen, ansonsten Durchhänge-Gefahr!
Seilsysteme: die dezente und moderne Variante. Ein robustes Stahlseil wird mithilfe einer speziellen Befestigungsgarnitur an Wand oder Decke montiert. Seilsysteme eignen sich insbesondere für kleinere Fenster und leichte Vorhangstoffe. Für längere Strecken unbedingt einen Mittelsteg verwenden! Schlaufen- und ösenvorhänge werden direkt auf das Seil aufgezogen.
Vorhangschienen: die Variante der besonders unauffälligen Fenstertextilien-Anbringung. Sie werden an der Decke montiert. Die Auswahl reicht von ein- bis mehrläufigen Modellen, von Aluminium bis hin zu Kunststoff. Flächenvorhänge - übrigens eine interessante Lösung für breite Fensterfronten - befestigen Sie am besten mit speziellen Flächenvorhangschienen. Grundsätzlich eignen sich Vorhangschienen für fast alle Gardinen-/ Vorhangarten (Ausnahme: Ösenvorhänge). Die Aufhängung erfolgt z. B. über Gardinenrollen oder sog. Paneelwagen.
Weitere Tipps
Eine hübsche Dekorationsidee für junge, moderne Einrichtungen sind Flächenvorhänge, die sich noch dazu gut als Sichtschutz und Raumteiler eignen. Die glatten Stoffbahnen wirken - selbst mit lebhaften Mustern - puristisch. An mehrläufigen Schienen lassen sich bspw. mit transparenten oder blickdichten, unifarbenen oder gemusterten Stoffen interessante (Licht-)Effekte erzielen. Das Prozedere ist unkompliziert: die Vorhänge werden mit Klett befestigt und sind so problemlos austauschbar.
Bei spitzen Giebelfenstern oder runden Fenstern sollten Sie generell überdenken, ob Sie diese wirklich mit Gardinen/ Vorhängen versehen möchten. Bedenken Sie, dass die rechteckigen Gardinen/ Vorhänge von der dekorativen Fensterform ablenken.
Befindet sich unter einem Fenster ein Heizkörper, raten wir von bodenlangen Gardinen/ Vorhängen ab. Andernfalls müssen Sie diese beim Heizen jedes Mal beiseite ziehen oder auf die Fensterbank legen, damit die Wärme zirkulieren kann und um für eine angenehme Zimmertemperatur nicht gegen den Stoff anheizen zu müssen. Eine Lösung bieten bis auf die Fensterbank reichende Gardinen, die Sie seitlich mit bodenlangen Schals ergänzen können. Alternativ eignen sich am Fensterrahmen zu befestigende Plissees, die in unzähligen Farben und Mustern angeboten werden. Ein optimaler Sicht- und Sonnenschutz, den Sie mit seitlichen Schals oder bodenlangen Vorhängen in harmonierenden – oder auch kontrastierenden - Farben und Mustern effektvoll kombinieren können.
Welche Funktionen erfüllen Gardinen und Vorhänge?
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Lichtverhältnisse anpassen: Gardinen und Vorhänge regeln die Lichtverhältnisse – sie verdunkeln den Raum, schützen vor direkter Sonneneinstrahlung und gewähren zudem Privatsphäre. Im Schlafzimmer trägt die Verdunkelung außerdem zu einem erholsamen Schlaf bei.
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Isolation vor Hitze und Lärm: Gardinen und Vorhänge klimatisieren den Raum, indem sie vor Sonneneinstrahlung schützen. Dies ist für große Räume praktisch, die sich an warmen Tagen leicht aufheizen. Dichte Vorhänge und Gardinen sind auch im Winter ideal, weil sie die Wärme speichern und so zu einer gemütlichen Atmosphäre beitragen. Ein weiterer Vorteil von Gardinen und Vorhängen besteht darin, dass sie Lärm dämmen.
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Kombination mit bestehendem Interieur: Vorhänge und Gardinen gelten als Heimtextilien. Sie lassen sich als Raumteiler und Dekorationselemente verwenden und werten jeden Raum optisch auf. Wohnbereiche lassen sich zusätzlich mit Gardinen und Vorhängen voneinander abtrennen, wodurch die Räume übersichtlicher und strukturierter wirken. Außerdem verleihen die passenden Gardinen oder Vorhänge jedem Raum ein frisches Aussehen und den passenden Look.
Worauf sollte ich vor dem Kauf von Gardinen und Vorhängen achten?
Die Wahl der passenden Vorhänge und Gardinen hängt von Ihren individuellen Wünschen ab. Sie sollten überlegen, wie und wofür Sie die Vorhänge und Gardinen nutzen.
Sollen diese als zusätzliche Dekoration fungieren und für ein wohliges Ambiente sorgen? Dann schauen Sie sich am besten nach leichten und lichtdurchlässigen Stoffen um, die farblich mit Ihrem Einrichtungsstil harmonieren. Oder möchten Sie die Vorhänge vor allem nachts nutzen, um den Raum abzudunkeln? Dann sollte Ihre Variante blickdicht und etwas schwerer sein.
Die Montage spielt eine Rolle bei der Entscheidung. Falls Sie sich für schwere Vorhänge und Gardinen entscheiden, sollten Sie diese zusammen mit einer Gardinenstange anbringen. An dieser Stange lassen sich zum Beispiel Schlaufenschals unkompliziert aufhängen. Sie benötigen eine unauffällige Gardine? Mit einer Gardinenschiene lässt sich jeder Vorhang dicht unter der Decke anbringen.
Überlegen Sie zusätzlich, welche Art von Fenster Sie haben. Das Interieur und die Höhe des Raumes sind ebenfalls Kriterien, nach denen Sie Ihre Gardinen und Vorhänge wählen sollten.
Gardinen und Vorhänge sind in vielen Ausführungen erhältlich und unterscheiden sich in ihren Materialien, in der Gestaltung und Formgebung. Richten Sie Ihre Entscheidung dabei nach der bevorzugten Nutzung aus. Möchten Sie dekorative Akzente für Ihre Räume, Fenstervorhänge, die den Raum abdunkeln oder eine kombinierte Lösung? Sie können zwischen verschiedenen Arten von Gardinen und Vorhängen wählen:
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Schiebegardinen: Gardinen zum Schieben sind eine leichte und lockere Variante zu Schiebevorhängen. Diese Gardinen sind kurz oder lang, lassen sich mithilfe der Schienen nach links oder rechts verschieben und bestehen oftmals aus mehreren Lagen. Viele Gardinen dieser Art sind mit Mustern und Prints bedruckt.
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Scheibengardinen/ Paneaux: Diese Gardinen sind kürzer als Schiebegardinen und direkt am Fenster befestigt. Sie lassen sich einfach austauschen und ergeben wundervolle Dekorationselemente. Diese Gardinen sind unkompliziert und leicht. Das Fenster lässt sich öffnen, ohne die Gardinen zu verschieben. Zu den Scheibengardinen gehören auch die Kaffeehausgardinen, die das Fenster nur teilweise bedecken. Sie werden häufig von feiner Spitze, Prints oder Stickereien geziert und sind eine hübsche Ergänzung für das Küchenfenster. Neben den klassischen Scheibengardinen in Weiß gibt es auch farbige Ausführungen. Die Kombination aus freiem Durchblick und kaschierendem Stoff sorgt für einen schönen Akzent.
Vorhänge: Vorhänge sind blickdicht und beschichtet. Einige dunkeln den Raum ab, andere wirken wärmeisolierend und manche erfüllen reine Dekorationszwecke. Sie sind häufig als Gardinenpaar bzw. als Schals erhältlich. Wenn Sie beide Vorhänge zuziehen, ist die Fensterfläche bedeckt. Oder Sie lassen die Gardine offen, sodass mehr Licht hereinfällt und die Stoffe als Deko dienen. Stores: Diese leichten, oft weißen Stoffe bieten bei Tageslicht einen gewissen Sichtschutz. Von außen kann niemand hineinschauen, Licht fällt aber in den Raum und Sie können auch hinaussehen. Stores können das Fenster komplett oder nur teilweise verhängen. Wenn es draußen dunkel ist und drinnen hell, funktioniert der dünne Store allerdings nicht mehr als Sichtschutz.
Bevor Sie sich für geeignete Vorhänge oder Gardinen entscheiden, ist es wichtig, deren Maße zu kennen. Prüfen Sie, ob diese mit Ihren Räumlichkeiten harmonieren. Sowohl Vorhänge als auch Gardinen sollten zu Ihrem Einrichtungsstil sowie zur baulichen Breite und Höhe der Fenster passen.
Wie lang sollten Vorhänge und Gardinen sein?
Lange Vorhänge sollten einen Abstand von 2-4 cm zum Boden lassen. Kurze Vorhänge sollten in der Regel 10-15 cm über die Fensterbank reichen. Die Länge der Gardinen ist variabel. Es ist ratsam, diese ebenfalls 10-15 cm unter der Fensterbank enden zu lassen. Das sieht optisch schöner aus als wenn die Gardinen oberhalb der Fensterbank enden.
Wie vermesse ich die Breite richtig?
Die Breite berechnet sich aus der gegebenen Fensterbreite. Dazu multiplizieren Sie, je nach Wunsch, das 1,5- bis 3-fache der Breite, sofern eine Raffung des Stoffes auftreten soll. Eine Toleranz von 15-30 cm ist auf der linken und rechten Seite wichtig, damit zwischen Wand und Fenster kein freier Spalt entsteht, der Blicke zulässt.
Gardinen und Vorhänge bestehen aus Natur- oder Kunstfasern. Zu diesen gehören Baumwollstoffe, aber auch Leinen, Seide und Wolle. Zu den Kunstfasern zählen Polyamide, Polyester und Viskose. Ebenso vielseitig wie die Materialien sind die Stoffarten und Muster, aus denen Gardinen und Vorhänge gefertigt sind. Diese reichen von edlen und luxuriösen Satin- und Brokat-Stoffen über Stoffarten aus Spitze und Samt bis hin zu modernen Ausbrenner-Varianten und abwechslungsreichen Crêpe und Jaquard-Webfasern. Die Auswahl richtet sich hier nach dem persönlichen Geschmack und der Nutzung.
Schwere, blickdichte Gardinenstoffe brauchen durch ihr Gewicht und ihre Fülle etwas mehr Aufwand bei der Reinigung. Leinengemisch oder feste Polyestergewebe sind zwar hilfreich, wenn es um das Dämpfen von Licht, Zugluft und Geräuschen geht, doch das Abnehmen, Waschen und anschließende Aufhängen nimmt mehr Arbeit in Anspruch als bei den leichten Vorhängen. Allerdings können Sie schwere Gardinen mit einem dafür geeigneten Aufsatz bei kleiner Stufe vorsichtig absaugen, um den Staub zu entfernen. Transparente und halbtransparente Stoffe aus leichtem Mischgewebe waschen Sie bei 30 Grad. Nach dem kurzen Anschleudern hängen Sie die Gardinen noch feucht auf, sodass sich keine Falten bilden können. Naturstoffe wie Baumwolle und Leinen sehen schön aus, sind jedoch recht knitteranfällig. Deshalb sind die Mischgewebe so beliebt. Sie haben einerseits eine ähnlich frische Optik wie die reinen Naturmaterialien und sind andererseits pflegeleicht.
Gardinen und Vorhänge können Ton-in-Ton mit dem vorhandenen Interieur einhergehen oder farbige Akzente setzen und zu einem Blickfang avancieren. Muster liegen im Trend. Die Varianten reichen von niedlichen Polkadots bin hin zu Bouquetmustern oder abstrakten Formen.
Puristischer Stil: Helle und klare Töne sind angesagt. Dazu zählen vor allem Beige- und Brauntöne. Diese harmonieren mit rustikalen Möbelstücken aus Holz. Rosa und Hellblau hingegen passen zum Landhausstil oder zu Shabby Chic. Mit einer Länge bis zum Boden sorgen die schlichten Gardinen für einen eleganten Stil im Wohnbereich. Sie halten sich dabei dezent im Hintergrund und lassen noch ausreichend Licht ins Zimmer. Damit eignen sie sich perfekt für bodentiefe Fenster.
Retrostil, skandinavisches Flair und Moderne: Mit auffälligen Mustern und Stoffarten können Sie experimentieren und extravagante Wohnstile nochmals aufwerten. Farbenfrohe Vorhänge aus Natur- oder Kunstfasern ergänzen den nostalgischen Retrostil oder den skandinavischen Einrichtungsstil. Bunte Gardinen kommen ebenfalls gut zur Geltung, wenn das Interieur vom asiatischen Stil geprägt ist oder Stücke aus kolonialer Zeit enthält.
Klassisch-modern: Zu einem modernen Wohnstil passen schlichte und zeitlose Farben wie Schwarz, Weiß und Grau. Gerne dürfen diese etwas verspielt und romantisch sein oder aus verschiedenen Lagen und Materialien bestehen.
Mit grafischen Mustern entsteht eine lebendige Wirkung, dennoch bleibt der geradlinige Stil erhalten. Auf diese Weise halten sich die Gardinen eher im Hintergrund und bilden sozusagen die Kulisse für Ihre repräsentative Einrichtung. Exotisch: Mit Palmen, Flamingos oder Raubtieren auf den Gardinenstoffen holen Sie sich viel Urlaubsatmosphäre in die Wohnung. Aufregende Farbkombinationen ziehen die Blicke auf sich. Perfekt wird das Ambiente, wenn Sie die Hauptfarben in der Möblierung und Dekoration wieder aufnehmen. Zu den Flamingos auf dem Stoff passen große Kissen in Rosa, die Sie als frische Akzente auf dem braunen Sofa platzieren. Und als Ergänzung zum Urwald in Grün stellen Sie einige Zimmerpflanzen auf und hängen Bilder mit grünen Motiven an die Wand. Kindgerecht: Kinder mögen es oft bunt, darum bieten sich im Kinderzimmer gestreifte, karierte oder gepunktete Vorhänge an. Frische Farben machen munter und haben einen positiven Einfluss auf die Stimmung. Außerdem freuen sich auch kleine Kinder über eine harmonische Dekoration mit schönen Textilien. Abhängig davon, wie alt Ihr Nachwuchs ist, sollten Sie auf eine gute Länge der Gardinen achten, um Unfälle zu vermeiden.