Die Gestaltung unserer Wohnräume und vor allem unserer Wände unterliegt der Mode. In vielen Kulturen, zum Beispiel in den USA, werden Sie kaum Tapeten an den Wänden finden. In Europa haben sie hingegen als Wandbekleidung eine lange Tradition, auch wenn sie ursprünglich aus dem Orient und aus China kommen. Tapeten machen die Räume wohnlich. Und sie geben den Oberflächen der Wände eine einheitliche Struktur.
Wandbekleidungen im Allgemeinen und Tapeten im Besonderen verleihen Ihren Räumen eine eigene Atmosphäre. Durch die individuelle Auswahl verschiedener Muster und Prägungen verleihen Sie Ihrer Wohnung eine persönliche Note. Tapeten gibt es mit romantischen Motiven, edlen und feinen Oberflächen, im 70er-Jahre-Stil, barock oder mit Struktur zum Überstreichen.
Und noch etwas: Tapeten spenden den Räumen Wärme. Das gilt für den Charakter der Räume, aber auch für die tatsächliche Temperatur. Sie haben nachweislich einen isolierenden Effekt. Das schafft Behaglichkeit und spart Energie. Gegenüber verputzten Oberflächen liegen Tapeten diesbezüglich klar im Vorteil.
Die Gestaltung der Wohnung mit Tapeten erfordert ein gewisses Händchen bei der Auswahl der passenden Produkte. Es ist vor allem eine Frage des Stils – und zwar Ihres eigenen. Lassen Sie sich von Magazinen über Architektur und Innenarchitektur inspirieren und versuchen Sie, Ihren individuellen Stil zu finden, Ihre persönliche Handschrift.
Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um. Welches Design haben die Möbel? Aus welcher Zeit stammen die Lampen? Haben Sie eine Vorliebe für chinesisches Porzellan oder japanische Teeschalen? Wie wäre es dann mit einer Tapete mit zarten chinesischen Blumenmustern? Bevorzugen Sie Möbel im Vintagestil? Dann ist vielleicht eine Tapete mit einem abstrakten Muster aus den wilden 60ern oder poppigen 70ern genau das Richtige.
Setzen Sie Ihre Tapeten mit der übrigen Einrichtung ins Verhältnis. Weniger ist häufig mehr. Wenn Sie in einem Raum eine Tapete mit Muster wählen, dann probieren Sie es in den Nebenräumen vielleicht mit einfarbigen Ausführungen.
Die Tapetenmaße bestimmen den Materialbedarf für einen Raum. Für die meisten Tapeten gelten standardisierte Rollenmaße mit einer Breite von 53 cm und einer Länge von 10,05 m. Papiertapeten sind in der Regel in diesem Standardmaß erhältlich. Raufasertapeten werden sehr häufig eingesetzt. Sie verbinden die raumklimatischen Vorteile tapezierter Wände mit der Möglichkeit individueller Farbgestaltung, denn Raufaser muss nach der Trocknung überstrichen werden. Wenn Sie große Teile der Wohnung mit Raufasertapeten ausstatten, bieten sich die verschiedenen Rollenmaße an, die angeboten werden. Die Breite der Raufaserrollen kann 53, 75 oder 105 cm betragen. Die Länge der Rollen variiert ebenfalls: 10,05 m 20,00 m 25,00 m 33,50 m 125,00 m (Großrolle) Unser Tipp: Bei einer üblichen Raumhöhe von 2,45 m können vier Bahnen aus einer Standardrolle ohne allzu viel Materialverlust geschnitten werden. Manche Räumlichkeiten verfügen über andere Höhen. In Altbauten sind die Wände beispielsweise oft höher, in Kellerräumen meist niedriger. Die Materialberechnung sollte dann angepasst werden. Bitte beachten Sie, dass vor allem bei gemusterten Tapeten ein höherer Materialbedarf anfallen kann, da die Bahnen durch das Muster oft versetzt angelegt werden müssen. Einige spezielle Tapeten weisen Sondermaße auf. So können Textiltapeten oder Effekttapeten in Breite und Länge vom Standardmaß abweichen. Auch für Fototapeten gelten meistens abweichende Maße, da sie ein in sich geschlossenes Bild darstellen und für eine einzige Wand gedacht sind.
Die Welt der Tapeten ist vielfältig. Die Produkte unterscheiden sich in der Optik, der Haptik, den Herstellungsverfahren und den Materialien – von Weiß bis Bunt, von weich bis rau, von abstrakt bis zu Fotomotiven. Auch in Sachen Stil bieten Tapeten heute ein weites Spektrum, sodass eigentlich für jeden Geschmack die passende Tapete vorhanden ist. Entscheiden Sie sich für einen Einrichtungsstil, sollte auch die Tapete dazu passen.
- Bei einem minimalistischen Einrichtungsstil sollten Sie beispielsweise auch auf eine schlichter designte Tapete zurückgreifen. Einfarbige Modelle in schlichten Farbtönen wie Weiß, Pastelltönen oder zarten Graustufen bieten sich hier an. Manche Tapeten verfügen über ein monochromes Muster, das auch gut in puristische Räume passt. Dann ist die Gestaltung zwar in einem einzigen Farbton gehalten, das Muster hebt sich aber leicht durch unterschiedliche Helligkeitswerte ab.
- Im verspielten Kinderzimmer dagegen passt eine Statement-Wand in einem kräftigeren Farbton durchaus ins Konzept. Lassen Sie die Kleinen die Farbe ruhig mit auswählen. Da die Kinder meist auch in ihrem Kinderzimmer schlafen, sollten Sie jedoch berücksichtigen, dass sehr knallige Wandfarben sich durchaus auf die Stimmung auswirken können. Da Kinder liebend gerne selbst gestalten, bietet sich auch eine schlicht tapezierte, helle Wand an, auf der die Kleinen sich gestalterisch austoben können und die bei Bedarf einfach neu tapeziert werden kann.
- Eher rustikal eingerichtete Wohnungen werden durch schlichte Tapeten in warmen Erdtönen, Orange oder Rot optimal ergänzt. Ist der Bodenbelag eher dunkel, sollten Sie hier aber auf hellere Tapeten achten. Eine einfarbige Wand mit einer schlichten Streifenbordüre, die sich farblich abhebt, strukturiert einen rustikal gestalteten Raum optisch. Aber auch Mustertapeten in zarten Farben oder Vliestapeten können einen rustikalen Wohnstil schön ergänzen.
- Maritimes Flair versprühen Tapeten in Blautönen. Toll: Hier setzen kleine Bordüren mit Anker-Motiven oder Wellenmuster dezente Akzente, die sich zum Beispiel im Badezimmer und WC mit entsprechenden Dekorationen ergänzen lassen. Besonders schön passen hier kontrastreiche Farbtupfer, zum Beispiel eine Vase in Gelb oder orange Handtücher.
- Beim Shabby Chic ist alles möglich. Romantische große Blumenmotive, lavierte Farbschichten oder ein kleinteiliges, zartes Rautenmuster. Allerdings sollten Sie auf Ausgewogenheit achten. Sind die Möbel selbst eher auffällig und bunt, sollte die Wandgestaltung etwas zurückhaltender sein, damit die Eindrücke nicht zu stark konkurrieren. Bevorzugen Sie dagegen dezent gehaltene Shabby Chic-Möbel in hellen Farben, dann darf es auch gerne eine Wand mit opulentem Muster sein.
- Der Kolonialstil liebt Naturmaterialien wie Holz, Bambus, Leder und Ton, wobei die Möbel reich verziert oder ganz schlicht gestaltet sein können. Je nach Einrichtung darf die Wandgestaltung gern in kräftigen Farben und Mustern daherkommen. Ein Sockel kann dann mit einer Tapete in Steinoptik verkleidet werden und Streifenabschnitte mit historischen Mustern und Tiermotiven in warmen Erdtönen sind ein schöner Blickfang.
Die ersten Tapeten in Europa kamen aus dem Orient und aus China. Sie waren mit orientalischen und asiatischen Motiven versehen – teils mit erzählten Bildgeschichten, teils mit Landschaften. Bildtapeten gibt es heute mit vielen Motiven. Setzen Sie Akzente und platzieren Sie ein Wandbild zum Beispiel hinter der Sitzecke im Wohnzimmer als Hingucker.
Tapeten mit barocken Putten und üppiger Ornamentik als Stilelemente passen zu Möbeln mit wuchtigem Zierrat. Florale Muster dagegen wirken verspielt und leicht. Tapeten mit Blumenmotiven schmücken besonders Räume im Shabby Chic Stil. Wohnräume im Vintagestil der 60er- und 70er-Jahre entfalten ihre volle Wirkung mit Tapeten aus ebendieser Zeit: abstrakte Muster, geometrische Formen oder verspielte, psychedelische Motive in knalligen Farben.
Neben den aufgedruckten Mustern gibt es Tapeten mit Prägemuster. Sie sind zurückhaltender. Je nach Lichteinfall bieten die feinen Vertiefungen und Erhebungen in der Oberfläche eine andere Optik. Bei weichem Streulicht erscheint die Tapete fein strukturiert. Bei schräg einfallendem Licht treten die Muster deutlicher hervor.
Designertapeten - eine Frage des Stils
Raufasertapeten bekommen Sie in jedem Baumarkt. Möbel24 hilft Ihnen, Tapeten mit Stil zu finden. Wussten Sie, dass viele bekannte Luxus-Labels wie beispielsweise Versace auch Tapeten herstellen? Außerdem gibt es Grafikdesigner und Designbüros, die sich auf die Gestaltung von Tapeten und Wanddekoration spezialisiert haben. Die Tapeten tragen die Handschriften der jeweiligen Designer. So sind Ausführungen der Luxuslabels oft opulent, prunkvoll und edel. Skandinavische Designtapeten wirken verspielt und bunt.
Finden Sie Tapeten, die Sie ansprechen und die Sie bewegen. Manchmal verzaubern sie ihre Betrachter mit ausgefallenen Motiven. Mit Designertapeten setzen Sie gezielt Akzente in der Wandgestaltung, zum Beispiel im Wohnraum oder in der Küche. Es gibt Designertapeten, die Endlosmuster mit Einzelmotiven kombinieren. Auf anderen tummeln sich Motive von Gegenständen, Schriftzeichen, Satzfragmenten oder Landschaftsbilder. Designtapeten gibt es übrigens auch für das Kinderzimmer. Die Muster sind dabei verspielt und farbig.
Tapeten gibt es in einer Vielzahl von Materialien für unterschiedliche Anwendungen wie beispielsweise für Wohn- und Esszimmer, Arbeitsräume, Feuchträume oder als Isolierung. Wählen Sie das Material der Tapeten entsprechend den Räumen, für die sie vorgesehen sind. Beachten Sie, dass sensible Materialien wie Stoff oder Seidentapeten sowie mit Motiven bedruckte Designtapeten etwas Erfahrung beim Tapezieren benötigen. Üben Sie gegebenenfalls erst mit Resten oder preiswerten Tapeten aus Papier oder Recyclingmaterial wie Raufasertapeten.
Hier finden Sie eine Übersicht der gängigsten Materialien für Tapeten und deren spezifische Anwendung:
Bezeichnung
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Material
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Anwendung
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Papiertapete
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Zellulose
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Standardtapete für viele Anwendungen
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Raufasertapete
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Altpapier, Zellstoff, Holzspäne
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Tapeten zum Übertapezieren, zum Überstreichen und zum Abdecken von altem Putz
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Glasgewebetapete
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Glasfaser
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für die Verwendung in stark beanspruchten Räumen, Arbeitsbereichen
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Vliestapete
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Zellstoff und Textilfaser
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geeignet auch für empfindliche Untergründe, strapazierfähig und leicht zu verarbeiten, formstabil
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Stoff- oder Textiltapete
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Trägerbahn mit aufgeklebten Textilien
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für gemütliche Wohnräume
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Isoliertapete
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zweilagig mit Isolierschaum dazwischen
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als Innendämmung zum Beispiel in kühlen, ungeheizten Räumen
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Fototapete |
Papier, Vlies, Vinyl oder Textilbeschichtung |
als Wandschmuck |
Prägetapete |
Papier, Vlies |
für Wohn- und Büroräume |
Vinyltapete |
Vinylschicht auf Papier |
Wohn- und Arbeitsräume |
selbstkledende Tapete |
Papier oder Vlies auf selbstklebender Trägerschicht |
Dekoration für Wohn- oder Arbeitsräume in Form von Bordüren oder Wandtattoos |
Jedes Tapetenmaterial hat seine Vor- und Nachteile. Papiertapeten sind am günstigsten und für alle Räumlichkeiten geeignet. Allerdings sind sie wenig reißfest und müssen eingeweicht werden, was einige Minuten dauert. Dabei verändert die Bahn ihre Größe, da sich die Fasern unter der Einwirkung von Feuchtigkeit ausdehnen. Etwas Übung im Tapezieren ist hier von Vorteil. Vliestapeten sind schalldämmend und atmungsaktiv. Sie sind relativ leicht zu verarbeiten, da sie auch im feuchten Zustand formstabil bleiben und die Wand statt der Tapetenbahnen eingekleistert wird. Aufgrund ihrer hohen Reißfestigkeit können sie sehr leicht wieder entfernt werden. Vinyltapeten sind abwaschbar und kratzfest. Daher haben sie besonders in Nutz- und Arbeitsräumen Vorteile. Allerdings ist Vinyl nicht atmungsaktiv und der Papieruntergrund macht das Tapezieren anspruchsvoller. Textiltapeten sind edel und werten Räumlichkeiten auf. Ihr schweres Material ist ebenso wärmedämmend wie schalldämmend. In der Verarbeitung bleiben sie formstabil. Diese hervorstechenden Eigenschaften wirken sich auf den Preis aus. Außerdem sollte die Textiltapete lange einweichen und die Oberfläche ist empfindlich für Kleisterflecken.