Wie wichtig ist ein Lattenrost?
Vielleicht haben Sie sich schonmal gefragt, ob es wirklich nötig ist, einen teuren Lattenrost zu kaufen und wieso Sie die Matratze nicht einfach auf den Boden oder auf eine Platte legen können. Allerdings hat so ein Lattenrost zwei wichtige Aufgaben. Zum einen sorgt er dafür, dass die Matratze ausreichend von unten belüftet wird und Feuchtigkeit austreten kann und verhindert so eine Schimmel- und Geruchsbildung. Zum anderen dienen die Leisten des Lattenrostes als Federung, sie stabilisieren die Matratze und passen sie an den Körper an. Wenn der Lattenrost also falsch eingestellt ist oder die Matratze einfach auf dem unnachgiebigen Fußboden oder einer harten Holzplatte liegt, dann entfällt die Stütz- und Anpassungsfunktion und die Rückenschmerzen sind vorprogrammiert. Ein Lattenrost und die richtige Einstellung sind also das A und O für einen erholsamen Schlaf.
Lattenrost richtig einstellen, um Rückenschmerzen zu verhindern
Um Rückenschmerzen zu vermeiden, ist es wichtig, den Lattenrost richtig einzustellen. Die Einstellung hängt von der Schlafposition, dem Körpergewicht und den individuellen Bedürfnissen ab. Hier sind einige allgemeine Tipps, wie Sie Ihren Lattenrost anpassen können:
• Wenn Sie auf dem Rücken schlafen, sollten Sie die Härteregler im Becken- und Schulterbereich weicher einstellen, damit Ihre Wirbelsäule eine gerade Linie bildet.
• Wenn Sie auf der Seite schlafen, sollten Sie die Härteregler im Becken- und Schulterbereich härter einstellen, damit Ihre Wirbelsäule nicht durchhängt.
• Wenn Sie auf dem Bauch schlafen, sollten Sie den Lattenrost gleichmäßig hart einstellen, damit Ihre Wirbelsäule nicht zu stark gekrümmt wird.
• Wenn Sie ein höheres Körpergewicht haben, sollten Sie den Lattenrost insgesamt härter einstellen, damit er nicht zu stark nachgibt.
• Wenn Sie ein Hohlkreuz oder Lendenwirbel- und Bandscheibenbeschwerden haben, sollten Sie den Lattenrost im Lendenbereich weicher einstellen, um die Wirbelsäule zu entlasten.
Sie können die Einstellung Ihres Lattenrosts überprüfen, indem Sie sich auf die Matratze legen und das Liegegefühl und die Wirbelsäulenposition beurteilen. Wenn nötig, können Sie die Einstellung weiter optimieren, bis Sie sich wohl fühlen. Für eine individuelle Beratung können Sie sich auch an einen Fachhändler wenden.
Wie kann ich den Lattenrost einstellen?
Wenn Sie sich Ihren Lattenrost einmal genauer anschauen, dann fallen Ihnen sicherlich die Kunststoff Schieber an den Latten auf. Je nachdem wie Sie diese anordnen, ändert sich der Härtegrad des Lattenrostes. Im Prinzip müssen Sie diese also nur richtig verschieben und optimieren so ganz einfach die stützende und federnde Funktion des Lattenrostes. Zunächst ist es allerdings wichtig, zu wissen, dass es zwei verschiedene Schiebersysteme bei Lattenrosten gibt:
Lattenroste mit O-Schiebern
Bei diesen Lattenrosten liegen zwei Federleisten direkt aufeinander und werden von den Verstellschiebern, die aufrgund ihrer umarmenden Form O-Schieber genannt werden, umschlossen. Interessant an dieser Konstruktion ist, dass nur die obere Leiste fest mit dem Rahmen des Lattenrostes verbunden ist, die untere Leiste wird dagegen durch die O-Schieber festgehalten. Wenn Sie also beispielsweise alle Schieber zur Mitte des Lattenrostes bewegen, werden die Leisten weniger stark zusammengehalten und federn dadurch viel mehr. Grundsätzlich können Sie sich für Lattenroste mit O-Schiebern merken: Je weiter auseinander die Schieber positioniert sind, also je weiter außen am Lattenrost, desto weniger federt er. Schieben Sie sie weiter zusammen, ist die Federung umso größer, da die Leisten weniger fest zusammengehalten werden. Als Eselsbrücke hilft das Sprichwort “harte Schale, weicher Kern”: Verschieber nach außen (Schale) bedeutet weniger Federung (hart), Verschieber nach innen (Kern) bedeutet mehr Federung (weich).
Lattenroste mit T-Schiebern
Bei Lattenrosten mit T-Schiebern sind alle Leisten fest mit dem Rahmen verankert. Sie liegen allerdings nicht direkt aufeinander, sondern haben einen kleinen Freiraum dazwischen. Als Abstandhalter zwischen den Leisten liegen die Verstellschieber, die aufgrund ihrer Form T-Schieber genannt werden. Durch diese Konstruktion ist die Einstellung hier genau umgekehrt: Je weiter die Schieber zusammengebracht werden, desto weniger können die Leisten federn und Sie liegen härter. Schieben Sie die Verstellschieber an den Rand des Lattenrostes entsteht eine weiche, flexiblere Federung.
Welche Einstellung ist passend für mich?
Jetzt wissen Sie zwar, wie Sie Ihren Lattenrost härter oder weicher einstellen können, fragen sich wahrscheinlich aber immer noch welche Einstellung optimal für Sie ist. Hier kommt es vor allem darauf an, wie Sie schlafen: ob Sie überwiegend auf der Seite, auf dem Rücken oder auf dem Bauch liegen. Für die jeweiligen Schlafpositionen gibt es Grundeinstellungen, also eine bestimmte Form in die Sie die Verschieber bringen sollten:
Für Bauchschläfer:
Wenn Sie nachts überwiegend auf dem Bauch liegen, empfiehlt sich eine eher festere Einstellung des Lattenrostes, also weniger Federung. So wird der Rücken und die Wirbelsäule gestützt. Wenn der Lattenrost falsch, also zu weich eingestellt ist, besteht die Gefahr, dass Sie einsinken und zu viel Druck auf der Wirbelsäule lastet. Das heißt: Bei einem Lattenrost mit O-Schiebern, sollten Sie diese eher außen positionieren und bei T-Schiebern weiter in der Mitte.
Für Rückenschläfer:
Bei Rückenschläfern sollte der Schulterbereich einsinken können damit die Atmung nicht blockiert wird, das Becken wird dagegen einem großem Druck ausgesetzt und sollte daher stabilisiert werden. Bei O-Schiebern erzielen Sie diese Einstellung mit einer dachförmigen Anordnung der Verstellschieber, wie ein umgekehrtes V. Bringen Sie T-Schieber dagegen in eine V-Form.
Für Seitenschläfer:
Bei Seitenschläfern sollten die Körperpartien einsinken, auf die in der Seitenlage Druck ausgeübt wird. Trotzdem muss der restliche Körper noch ausreichend gestützt werden, damit die Wirbelsäule eine gerade Linie bildet. So wird sie entlastet und hängt nicht durch. Für die Einstellung bedeutet das: bei O-Schiebern eine dachförmige Einstellung, also ein umgekehrtes V, wie beim Rückenschläfer (führen Sie allerdings die letzten zwei Reihen am unteren Ende wieder etwas enger zusammen), bei T-Schiebern ordnen Sie die Verstellschieber X-Förmig an.
Natürlich spielt bei den Einstellungen Ihres Lattenrostes auch die Statur, das Körpergewicht und die Größe eine Rolle. Am besten probieren Sie daher aus, was Sie bequem finden. Stellen Sie Ihren Lattenrost ein und liegen Sie ein paar Nächte Probe. Wenn Sie immer noch verspannt aufwachen, probieren Sie, die Grundeinstellung etwas nach außen oder innen zu verschieben, bis Sie die optimale Einstellung für sich gefunden haben.
Was muss ich bei Lattenrosten sonst noch beachten?
Manche Modelle haben ein verstellbares Kopf- oder Fußteil (oder beides); so kann der Stauraum unter dem Bett ideal genutzt werden. Einfach Lattenrost und Matratze hochklappen und schon können Sie ihre Reisetasche oder die Schuhe ordentlich unter dem Bett verstauen. Achten Sie allerdings darauf, dass die Matratze noch ausreichend belüftet werden kann und der Platz unter dem Bett nicht zu voll gestellt ist.
Neben den verschiedenen Schiebersystemen für die Einstellung der Federung unterscheiden sich Lattenroste auch im Aufbau. Es gibt beispielsweise auch Lattenroste ganz ohne Schiebersystem. Hier sind die einzelnen Leisten fest am Rahmen verankert und können nicht der individuellen Liegeposition angepasst werden. Dann gibt es zusammenrollbare Modelle ganz ohne Rahmen, die einfach in den Rahmen gelegt werden. Häufig ist das eine sehr günstige Variante und wird daher gern für das Gästezimmer oder die Ferienwohnung genutzt.
Lattenroste sind, wie auch Bettgestelle, in verschiedenen Größen erhältlich. Es gibt sie beispielsweise in den folgenden gängigen Maßen (in cm): 90x200, 140x200, 160x200, 180x200 oder auch 200x200. Achten Sie daher unbedingt auf die Maße Ihres Bettrahmens, damit Sie den passenden Lattenrost kaufen.