Berlin, 22. November 2018 – Die Renaissance von Kupfer hält weiter an und erobert zusätzliche Wohnbereiche. Das zeigen auch die vermehrten Suchanfragen bei Moebel24, Deutschlands größtem Möbelvergleich im Internet. Doch gerade in der Küche ist der Einsatz von Kupfer in manchen Fällen mit Vorsicht zu genießen. Diese Tipps helfen.
Während bereits Kochgeschirr, Lampen, Vasen oder Schalen aus Kupfer in viele Küchen und Wohnzimmer Wärme und Eleganz bringen, scheinen nun auch weitere Wohnaccessoires aus dem Trendmetall auf der Wunschliste zu stehen. "Wir verzeichnen seit einigen Monaten verstärkte Suchanfragen nach Armaturen und Couchtischen aus Kupfer oder mit entsprechenden Deko-Elementen", berichtet Miro Morczinek, Geschäftsführer bei Moebel24. Damit geht der Trend von den kühler wirkenden Materialien wie Stahl, Alu und Weiß weiterhin zu den wärmeren, gemütlicheren Tönen. Dabei sind wenige Akzentuierungen fast immer die bessere Wahl. Da Kupfer eine sehr einnehmende Wirkung hat, wirkt ein Raum schnell überladen.
Kochen mit Kupfer: Licht und Schatten
Kupfer ist nicht nur ein optisches Highlight in den eigenen vier Wänden, sondern hat auch einige handfeste Vorteile, beispielsweise in der Küche: Durch seine hohe Wärmeleitfähigkeit ist das Metall ideal zum Kochen und Braten. Kochtöpfe und Pfannen erwärmen sich gleichmäßiger und schneller. Zugleich übertragen sich die Temperaturveränderungen des Herds sofort auf das Bratgut. Das ermöglicht eine schonende und punktgenaue Zubereitung von Speisen.
Ein weiterer Vorteil: Kupfer ist in hohem Maße antibakteriell und eignet sich daher auch gut für Oberflächen in Küche und Bad. Selbst Krankenhäuser verwenden das praktische Metall für beispielsweise Türklinken, um einer Vielzahl von Keimen keine Chance zu geben.
Aber es gibt auch Nachteile: Zum einen sind viele Kupfertöpfe und -pfannen nicht für Induktionsherde geeignet, da dem roten Metall die notwendigen magnetischen Eigenschaften fehlen. Käufer sollten also auf induktionsoptimiertes Kochgeschirr achten, das beispielsweise am Topfboden mit einer dünnen ferromagnetischen Schicht überzogen ist.
Zudem entsteht durch die Reaktion von Kupfer mit Essig bzw. Essigsäure giftiger Grünspan (Kupferacetat). Da dieser wasserlöslich ist, lässt er sich zwar leicht entfernen. Dennoch ist Vorsicht geboten. Generell gilt: Kupferbehältnisse sind nicht zur Zubereitung oder Lagerung säurehaltiger Speisen geeignet.
Grünspan und (grüne) Patina – das sind die Unterschiede
Grünspan wird oftmals mit der Patina auf Kupfer verwechselt – und umgekehrt. Im Gegensatz zum toxischen Kupferacetat entsteht der zumeist ebenfalls grünliche Belag nicht durch Reaktion mit Essig, sondern vor allem mit Wasser und ist ungiftig. Die Patina wird zu einer Schutzschicht, die das darunter liegende Metall vor weiterer Korrosion bewahrt. Daher sind beispielsweise Kupferdächer besonders langlebig.
Auch im Haus bekommen Kupfergegenstände mit der Zeit Patina. Wer die grünliche oder bräunliche Verfärbung aus optischen Gründen nicht wünscht, kann bei Töpfen und Pfannen direkt auf zinn- oder edelstahlbeschichtetes Kochgeschirr zurückgreifen. Bei nicht beschichteten Gegenständen, das können insbesondere auch Couchtische, Lampen, Vasen oder Armaturen sein, lässt sich die nicht-wasserlösliche Patina mit Salz in Kombination mit Buttermilch oder Zitrone wieder leicht entfernen. Um das Metall nicht zu beschädigen, empfiehlt sich dabei ein behutsames Vorgehen oder der Verzicht auf die Salzkristalle. Nach der Entfernung von Patina und Grünspan die Oberflächen am besten feucht abwischen.
Des einen Leid, des anderen Freud. Denn gerade die Patina ist bei vielen sehr beliebt und wird sogar selbst aufgetragen beziehungsweise deren Bildung gezielt beschleunigt, um ein individuelles und langanhaltendes Design zu kreieren. Hierfür eignet sich Effektlack aus dem Kreativ- oder Baumarkt. Um eine natürlich aussehende, ungleichmäßige Patina zu erzeugen, ist der Lack mit einem Schwamm nicht komplett deckend auf die Oberfläche zu tupfen oder zu reiben. Gleiches gilt für Oxidationsmittel, die dem Kupfer eine individuelle Grünfärbung verleihen. Solche Utensilien müssen zwar nicht teuer erstanden werden, doch bei einigen Tipps im Internet, die günstige Hausmittel empfehlen, ist Vorsicht geboten. Denn manchmal entsteht dadurch nicht grüne Patina, sondern der giftige Grünspan.
Grünspan ist giftig
Grünspan ist eine grüne, korrosive Substanz, die oft auf Kupfer- oder Bronzeoberflächen gebildet wird. Er besteht hauptsächlich aus Kupfer(II)-acetat, Kupfer(II)-carbonat und Kupfer(II)-hydroxid. Diese Verbindungen können giftig sein, wenn sie in größeren Mengen eingenommen oder eingeatmet werden.
Die Toxizität von Grünspan hängt von der Menge und der Art des Kontakts ab. Der direkte Kontakt mit Grünspan oder das Einatmen von Grünspanstaub kann zu Gesundheitsproblemen führen, einschließlich Atemwegsreizungen, Verdauungsstörungen und in hohen Dosen sogar zu schweren Vergiftungen.