Was ist ein Teppichboden?
Teppichböden gehören zur sogenannten Auslegware. Hierbei handelt es sich in aller Regel um einen textilen Belag, der vollflächig oder nur stellenweise im Raum ausgelegt wird. Jeder Teppich besteht aus einer Trägerschicht und einer oberen Nutzschicht. Besonderes Augenmerk wird der Nutzschicht gewidmet. Diese kann folgendermaßen ausgeführt sein.
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synthetisch
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natürlich
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als Mischform
Die Trägerschicht als Grundlage
Während die Nutzschicht sich in vielen Farben und Mustern präsentiert, gibt die Trägerschicht dem Teppichboden den eigentlichen Halt. Sie wird von einer Klebemasse überdeckt, auf der die Nutzschicht fixiert wird. Die eigentliche Trägerschicht bildet gleichzeitig auch den Teppichbodenrücken. Diese hat direkten Kontakt mit dem Fußboden. Sie kann aus natürlichen und synthetischen Fasern bestehen. Je nach Einsatzzweck wird die Trägerschicht lose verlegt oder auf dem Untergrund festgeklebt.
Von Wand zu Wand
Sehr beliebt ist Auslegware, die von Wand zu Wand ausgelegt wird. Damit lassen sich größere und kleinere Räume vollständig auslegen. Die nur teilweise im Raum verlegten Teppichböden werden dagegen als Teppiche bezeichnet. Sie sollen hier im Ratgeber nicht Gegenstand der Betrachtung sein.
Woraus besteht ein Teppichboden?
Teppichböden können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Sowohl für die Nutzfläche als auch die Trägerschicht finden Sie günstige Materialien, aber auch sehr teure. Ausgehend des Verarbeitungsmaterials müssen Sie sich später auch Gedanken über eine Reinigung machen. Folgende Materialien sind bei der Herstellung üblich:
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natürliche Materialien pflanzlicher Herkunft: zum Beispiel Baumwolle, Sisal, Hanf, Flachs, Jute oder Kokos
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natürliche Materialien tierischer Herkunft: Wolle, Seide oder Haar zählen dazu
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chemische Fasermaterialien aus Zellulose: Zellwolle oder Viskose
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rein synthetische Kunstfasern: Polypropylen, Polyamid, Polyacryl und Polyester sind bekannte synthetische Fasern
Beachten Sie, dass natürliche Materialien eine gute Wärmedämmung aufweisen. Die Materialien tierischer Herkunft zeichnen sich besonders hautsympathisch und weich aus. Die pflanzlichen Teppichmaterialien können dagegen sehr strapazierfähig und hart sein. In aller Regel sind Teppichböden aus natürlichen Materialien etwas teurer als zum Beispiel die Teppichböden mit synthetischen Kunstfasern. Dennoch hat die Industrie hier viele neue Fertigungsverfahren entwickelt, sodass auch die Synthetik-Teppichböden nicht unbedingt schlechter sein müssen.
Die nachfolgenden Arten sollten Sie kennen.
Generell kann man Teppichböden aus zwei verschiedenen Rohstoffen unterscheiden. Das eine sind Bodenbeläge aus Naturmaterialien, etwa Baumwolle, Wolle, Seide oder Samt aus Baumwolle und Viskose. Das andere sind Teppiche aus synthetischen Materialien. Die Liste aller Textilien ist lang, doch die gängigsten Fasern sind Polyamid, Polycarbonat, Baumwolle, Wolle, Sisal, Jute, Chenille und Acryl. Der Flor eines Teppichs kann sowohl naturfarben sein als auch bunt gefärbt. So sind neben Hellbeige auch knallige Modelle in bunten Farben oder dunkle Varianten in Schwarz oder Anthrazit erhältlich. Neben der Nutzschicht bzw. Oberschicht unterscheidet sich Auslegeware auch anhand der Trägerschicht und dem Teppichbodenrücken. Einige Modelle sind auf Kautschuk, andere auf Polyurethan oder einem groben Netzgewebe aufgebracht.
Die Höhe der Nutzschicht
Grundsätzlich müssen Sie bei einem Teppich auch die Oberflächenbeschaffenheit berücksichtigen. Sie finden hier
- Schlingenware: Die Teppichfasern der Nutzschicht bilden eine Schlinge, die meistens nicht allzu hoch ausgeführt ist. Das Garn ist nicht durchgeschnitten und kann unterschiedliche Polhöhen (Pol = oberer Flor) haben. Die Schlingen können also verschieden groß und hoch sein. Es gibt glatte Schlingen mit einer gleichmäßigen Polhöhe, Hochtief-Schlingen mit abwechselnd niedrigen und höheren Schlingen und Struktur-Schlingen mit leichten Abweichungen in der Höhe. Hochtief-Varianten werden immer genutzt, um ein dreidimensionales Muster auf den Teppich zu bringen. Dieses muss nicht bunt sein. Struktur-Modelle erzeugen durch die leichten Variationen eine lebendigere und leichte Musterung. Hier sind es Wolle, Synthetik oder gemischte Gewebe, die für glatte und warme Böden sorgen.
- Nadelfilz: Die Oberflächenstruktur besteht aus einer verwobenen, filzigen Struktur. Die Nutzfläche ist nur gering ausgeführt. Bei diesen Produkten werden eine Schicht oder mehrere Schichten Garn auf den Teppichrücken aufgetragen. Dabei perforieren kleine Nadeln mit Widerhaken immer wieder die Trägerschicht. Die Nadel nimmt mit dem Haken etwas vom Fasermaterial auf und zieht sie durch die Rückseite wieder heraus. Wird auf die Oberfläche der Meterware ein Bindemittel aufgetragen, erhält man Nadelvlies. Die Oberfläche ist extrem dicht und dadurch sehr strapazierfähig.
- Hochflor: Hierbei handelt es sich um lange Teppichfasern, die in einer bestimmten Länge oben abgeschnitten sind. Der Teppichboden fühlt sich flauschig weich an. Das liegt vor allem an den einzelnen und durchgeschnittenen Garnfäden. Diese sind mindestens 1,5 cm und maximal 5 cm hoch. Das macht den Boden sehr kuschelig, aber schwerer zu reinigen.
- Rips-Auslegware: Darunter versteht man Teppiche mit einem niedrigen Flor, der rippenförmig in eine Richtung verläuft und dem Cord sehr ähnlich ist. Beläge dieser Art bestehen mehrheitlich aus synthetischen Materialien. Die Anordnung der Oberfläche macht das Textil relativ unempfindlich gegenüber Verschmutzungen. Vor allem melierte Varianten sind extrem pflegeleicht.
- Velours: Hierbei handelt es sich ebenfalls um einen Teppichboden mit aufgeschnittenen Schlingen, die jedoch sehr fein ausgeführt sind. Der Teppich wirkt besonders weich und samtartig. Veloursteppiche werden gewebt oder getuftet. Mit einem doppelt gezwirnten Garn sind auch diese Modelle sehr strapazierfähig.
Die Art der Auslegware
Teppichböden können Sie als Auslegware in bestimmten Metergrößen kaufen. Da jeder Wohnraum andere Maße besitzt, müssen Sie beim Kauf etwas Verschnitt einrechnen. Insbesondere an Türen oder bei Räumen mit einem Winkelmaß kann der Verschnitt größer ausfallen. Eine Alternative stellen die sogenannten Teppichfliesen dar. Diese werden in verschiedenen Größen, wie zum Beispiel 40 x 40 cm oder 50 x 50 cm angeboten und müssen auf Stoß aneinandergelegt werden.
Teppichböden sind für eine lange Lebensdauer ausgelegt. Dennoch müssen Sie diese regelmäßig reinigen, um den hygienischen Anforderungen zu entsprechen.
Die meiste Auslegware wird mit dem Staubsauger gereinigt. Bei hartnäckigen Verschmutzungen können Sie einen Teppichreiniger in Form eines Reinigungsschaums verwenden. Dieser wird auf den Teppich ausgestreut und muss eine gewisse Zeit einwirken. Danach können die Überreste mit dem Staubsauger weggesaugt werden.
Dabei haben die verschiedenen Rohstoffe, die in Teppichen verarbeitet werden, unterschiedliche Ansprüche. Ein Bodenbelag aus Naturfasern muss generell vorsichtiger gereinigt werden. Tierische Fasern wie Wolle dürfen nicht mit Laugen bearbeitet werden, da sie ansonsten ihre Festigkeit und Struktur verlieren könnten. Dafür vertragen Wollteppiche leicht saure Reiniger. Reiniger, die sehr aggressiv sind, sollten eher gemieden werden. Eine grobe mechanische Reinigung sollten Sie unterlassen. Ein sanfter Bürstenstrich oder ein leichtes Klopfen erhält die empfindlichen Fasern. Auch das Absaugen sollte langsam und mit Bedacht durchgeführt werden. Pflanzliche Fasern dürfen mit einer Seifenlauge, nicht aber mit sauren Reinigern gepflegt werden. Baumwolle, Sisal oder Jute können also durchaus mit einem Teppichreinigerschaum oder einem Seifenpulver bearbeitet werden. Einen Seidenteppich sollten Sie immer professionell reinigen lassen. Die feinen Fasern sind zu empfindlich und vertragen nur ganz spezielle Reinigungsverfahren. Böden aus synthetischen Materialien vertragen Wasser. Sie können feucht, aber nicht nass von Staub und Schmutz befreit werden. Außerdem sind sie empfindlich gegenüber Hitze, also bitte nicht trockenföhnen. Darüber hinaus können sie mit Seifenlaugen behandelt werden. Doch egal, ob Natur- oder Kunstfaser, eine regelmäßige Reinigung hält den Boden lange schön und vor allem sauber.
Wie bereits erwähnt, sorgen Teppichböden für ein angenehmes Wohnambiente. Sie bieten zudem folgende Vorteile:
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Angenehm weiches Laufgefühl: Abhängig von der Beschaffenheit der Nutzschicht, können Teppichböden sehr flauschig weich sein. Diese lassen sich dann auch barfuß betreten. Eine Ausnahme bilden die strapazierfähigen Ausführungen aus Sisal oder Kokos.
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Rutschfest: Teppichböden werden mit unterschiedlichen Teppichbodenrücken hergestellt. Es gibt gummierte oder aufgeschäumte Rückseiten, die auf glatten Untergründen besonders rutschfest ausgeführt sind. Bei einem Teppichrücken aus Naturfasern können Sie zusätzlich noch eine Anti-Rutsch-Matte verwenden oder den Teppich auf dem Boden festkleben. Für eine vorübergehende Fixierung reicht in aller Regel ein doppelseitiges Klebeband aus.
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Fußwarm: Teppichböden können Ihre Heizkosten senken. Je nach Dicke und Ausführung der Florschicht bieten Teppiche fußwarme Eigenschaften. Sie können diese daher auch ohne Schuhe betreten.
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Schalldämpfend: Ein großer Vorteil von Teppichböden ist die Schalldämpfung. Im Gegensatz zu Laminat oder Parkett werden Trittgeräusche durch Schuhe wirksam abgefedert und sind daher auch von den Nachbarn kaum mehr wahrnehmbar.
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Flexibilität: Teppichböden gibt es in allen Größen und Ausführungen, wobei insbesondere die Farb- und Mustervielfalt für den Kunden entscheidend ist. Sie finden für jeden Raum den passenden Teppichboden. Dabei können Sie zwischen unifarbenen und gemusterten Modellen auswählen.
Der große Vorteil von Auslegware ist, dass Sie sich zunächst nur für die Farbe und das Muster entscheiden müssen. Gegebenenfalls informieren Sie sich noch über die Teppichstärke, wobei anzumerken ist, dass dickere Teppichböden etwas teurer sind als die dünnen Ausführungen. Bevor Sie sich für einen neuen Teppich entscheiden, müssen Sie unbedingt den Wohnraum ausmessen.
Nehmen Sie in diesem Fall einen Zollstock bzw. ein Metermaß und messen die Länge und Breite des Raumes aus, in welchem der Teppichboden ausgelegt werden soll. Achten Sie zusätzlich noch auf Nischen und Türeingänge, da hier ebenfalls noch die Breite der Türzarge hinzugerechnet werden muss. Wenn Sie die Länge mit der Breite multiplizieren, erhalten Sie automatisch die Quadratmeterzahl. Dieser Wert ist wichtig, wenn Sie sich für Teppichfliesen entscheiden. In einem Paket Teppichfliesen sind immer nur für eine bestimmte Quadratmeteranzahl Fliesen enthalten.
Bei Rollenware sollten Sie ein Maß wählen, um möglichst wenig Verschnitt zu haben. Viele Teppiche werden in Breiten von 300, 400 oder 500 cm angeboten. Schauen Sie nach, ob die Breite nicht auch gleich für die Raumlänge verwendet werden kann. Bestellen Sie ruhig einige Zentimeter mehr, da Sie beim Verlegen den Teppichboden an den Rändern anpassen müssen.