„Spieglein, Spieglein an der Wand…wer ist die Schönste im ganzen Land?“
Diese Frage hat die Menschheit schon immer beschäftigt und sie hat bis heute nicht an Wichtigkeit verloren.
Wir scheinen die Rückversicherung eines Spiegels zu benötigen, um entspannt ins Außen zu treten und uns der Meinung der anderen stellen zu können.
Da man nicht immer die Möglichkeit hat, einen Wandspiegel anzubringen, sind Standspiegel eine gute Alternative. Und um die geht es in meinem Expertentipp.
Die Geschichte des Standspiegels
Der erste Spiegel war wahrscheinlich eine ruhige Wasseroberfläche. Narziss entdeckte lt. dem Mythos der griechischen Antike das Antlitz eines Jünglings im Wasser, erkannte aber nicht, dass er selbst es war, der wiedergespiegelt wurde.
Später verwendete man spiegelnde Steine, dann polierte Bronze. Beides entspricht eher unseren heutigen Handspiegeln. Die ersten nachweisbaren Standspiegel entstanden ca. ab 400 v. Chr. Damals aber auch aus poliertem Metall.
Die ersten Glasspiegel wurden erst sehr viel später entwickelt, ungefähr ab dem 14. Jahrhundert. Man verwendete mundgeblasenes Glas und versah es auf der Rückseite mit Metall oder einer Metallfolie, um den Spiegeleffekt zu erreichen. Seit dem 16. Jahrhundert war man in Venedig in der Lage, flache Glasspiegel zu produzieren und seitdem 1688 in Frankreich das Schmelzgussverfahren entwickelt wurde, konnten sowohl flachere als auch größere Spiegel hergestellt werden.
Im Barock erlebten großflächige Spiegel eine Blütezeit. Wer einmal im Spiegelsaal des Schlosses von Versailles gestanden hat, weiß, welche unglaubliche Raumwirkung man mit ihnen erzielen kann.
Im 18. Jahrhundert, zu Zeiten des Empire, wurden der erste sowohl der Körpergröße angepasste als auch bewegliche Standspiegel in Frankreich entwickelt, der sogenannte „Psyché“.
Erst im 19. Jahrhundert zog der Spiegel als wichtiger Einrichtungsgegenstand in die bürgerlichen Haushalte ein und der bayerische König Ludwig II. ließ den Glanz der barocken Spiegelgalerie noch einmal in seinen Schlössern erglühen.
Einsatzbereich
Die Bedeutung der Spiegel hat bis heute nicht an Wichtigkeit verloren. Kaum ein Flur, ein Bad oder ein Ankleidezimmer kommt ohne ihn aus.
Der Standspiegel hat im Gegensatz zu seinen Verwandten, den Hand- und Wandspiegeln den klaren Vorteil, dass man ihn recht flexibel nutzen kann.
Zum einen bietet er oft die Möglichkeit, ihn zu kippen, so dass man ihn passend zu den eigenen Bedürfnissen ausrichten kann, zum anderen ermöglicht er einem, sich komplett - also den ganzen Körper - zu sehen.
Daher ist er dort besonders beliebt, wo es wichtig ist, die eigene Erscheinung in voller Größe zu überprüfen. Zum Beispiel im Ankleidezimmer oder Schlafzimmer als Unterstützung bei der Zusammenstellung der Garderobe und später im Flur, um noch einen letzten – oder ersten – Blick auf sich selbst zu werfen.
Mutige positionieren ihn auch im Badezimmer, um sich ungeschminkt ansehen zu können.
Was ist zu beachten?
Spiegel haben die gewünschte Eigenschaft, ihre Umgebung widerzuspiegeln.
Das kann aber auch zur Folge haben, dass sie Dinge widerspiegeln, die eigentlich gar nicht in den Fokus gerückt werden sollten.
Überlegen Sie also zunächst, wo Sie für sich einen Spiegel benötigen und überprüfen Sie dann im zweiten Schritt, welche Wirkung sie mit dieser Spiegelposition auf den Raum haben.
Am besten testen Sie den Blick in den Spiegel von allen Positionen aus, in denen Sie sich häufig aufhalten. Also z.B. wenn Sie das Zimmer, in dem der Spiegel steht, von einem anderen Zimmer aus betreten oder wenn Sie am Tisch sitzen und noch einen Blick auf den Spiegel erhaschen.
Kontrollieren Sie nun, ob sich möglicherweise störende Elemente im Spiegel zeigen und korrigieren Sie die Position des Spiegels entsprechend oder entfernen Sie die störenden Dinge.
Einfallswinkel = Ausfallwinkel lautet das Spiegelgesetz. Das bedeutet, dass Sie alles sehen, was direkt hinter ihnen ist, wenn Sie frontal vor dem Spiegel stehen. Stellen Sie sich aber seitlich, werden Sie das sehen, was seitlich auf der anderen Seite des Raumes ist.
Welcher Spiegel-Typ passt zu mir?
Das Angebot an Spiegeln ist riesig. Sie können zwischen einem eckigen oder eher ovalen Spiegel wählen.
Es gibt sie mit aufwändigen Rahmen versehen oder ganz schlicht, manchmal besteht er nur aus der reinen Spiegelfläche.
Den Farben und Formen sind kaum Grenzen gesetzt.
Der erste zu klärende Punkt ist natürlich, welche Größe an Spiegel überhaupt im Zimmer Platz hat. Um den Raum in seiner Wirkung zu vergrößern, wählen Sie einen möglichst großen Spiegel.
Denken Sie daran, dass ein gekippter Spiegel zu verzerrten Spiegelbildern führen kann.
Ansonsten passen Sie das Design des Spiegels ihrem eigenen Wohnstil an. Wenn Sie ein Highlight setzen möchten, gönnen Sie sich einen besonders aufwändig gestalteten Spiegel.
Von allzu viel Farbe am Spiegelrahmen rate ich ab, damit Sie bei ihrem Spiegelbild nicht abgelenkt sind und ihre Garderobe das Wichtigste bleibt.
Nichts desto trotz können Sie bei einem dezenten Farbton des Rahmens (z.B. silber, weiß, grau, creme…) gerne zu aufwändigen Strukturen greifen, um dem Spiegel eine hohe Wertigkeit zu geben.
Und nun wünsche ich Ihnen viel Spaß bei der Auswahl Ihres Spiegels und viel Freude beim Anblick Ihres eigenen Spiegelbildes.