Der Chesterfield-Sessel ist der Klassiker unter den Club- und Sitzmöbeln aus England. Chesterfields sind feste Bestandteile eines jeden englischen Clubhauses, das sich zu den vornehmen zählen möchte. Und es gibt kaum eine englische Cottage-Einrichtung, die auf Chesterfields verzichtet. Chesterfield-Sessel und „Tea-Time“ – das sind die Galionsfiguren des englischen Lebensstils!
Wie alles begann
Die Geschichte des Chesterfield-Sessels beginnt um 1770 in England mit Philip Dormer Stanhope, dem 4. Earl of Chesterfield und seinem Wunsch nach einem besonderen Sitzmöbel. Er beauftragte Robert Adam, einen berühmten Möbelbauer, ihm Sitzmöbel zu entwerfen, mit der Auflage: Sie sollten elegant und bequem sein und gleichzeitig einen festen Sitz bieten.
Adam schuf daraufhin ein stark gestepptes Sofa mit einer festen Polsterung und bezog es mit feinstem Leder. Das Modell fand offenbar Zuspruch, bald darauf produzierte er auch Sessel. Diese neue Sitzmöbelgarnitur sprach sich in England feiner Gesellschaft schnell herum. Und das nach seinem Auftraggeber benannte Möbelstück machte bald Furore. Mittlerweile hat sich die klassische Sesseloptik dem modernen Geschmack angepasst und verjüngt.
Echter „Chesterfield“
Das ursprüngliche Original ist ein sogenannter Clubsessel. Zu seinem Charakteristikum gehören neben dem Lederbezug folgende Merkmale:
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Rautenförmiges Steppmuster
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Voluminös abgerundete Rückenlehnen und Armlehnen mit annähernd der gleichen Höhe
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Lose aufliegende Sitzkissen ohne Steppung
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Deutlich sichtbare Holzbeine
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Dunkle Farbgestaltung
Der moderne Chesterfield-Sessel
Moderne Interpretationen machen das englische Modell „leichtfüßiger“:
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Verschlankung der Grundform
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Seitenlehnen variieren in Form und Höhe oder fehlen ganz
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Gesteppte Sitzflächen (ohne Kissen)
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Materialvielfalt ersetzt Leder
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Helle Farbgebung
Variationen
Der Chesterfield-Ohrensessel ist eine Variation als Lesesessel konzipiert. Hierbei gewinnt die Rückenlehne entsprechend der neuen Funktion an Höhe und ist im Kopfbereich mit typischen „Ohren“ versehen.
Diesen Sessel gibt es mit gepolsterten Seitenlehnen aber auch mit leichten Holzlehnen.
Bei dem Victorian Chesterfield Modell ist die Sitzfläche dem Rückenteil gleich gepolstert und die Sitzkissen fehlen.
Der klassische Chesterfield-Sessel ist ein handwerkliches Produkt, das in England in Manufakturen hergestellt wird. Moderne Varianten weichen davon unterschiedlich stark ab.
Herstellung
Typischerweise besteht das englische Original aus einem Holzrahmen aus Buchenholz, auf dem eine Federpolsterung angebracht ist. Der Korpus Ist in Falten gelegt und mit einem Rautenmuster zusammengezogenen Lederbezug überspannt und mit tiefliegenden Lederknöpfen fixiert.
Materialien
Zum englischen Klassiker gehört der Lederbezug aus Rindleder wesentlich dazu.
Moderne Interpretationen des Chesterfields verwenden abwechslungsreiche und helle Materialien, die es optisch leichter und filigraner machen.
Insgesamt ist Leder jedoch das am häufigsten verwendete Material. Es kommt sowohl als glatte als auch als raue, aber weiche Wildleder-Version zum Einsatz. Glattes Leder ist einfacher und praktischer für den alltäglichen Gebrauch. Es kann im Notfall sogar feucht abgewischt werden. Wildleder verträgt hingegen keine Feuchtigkeit. Echtes Leder braucht über die Zeit eine intensive Lederpflege. Öle, Lotionen oder Wachse halten das Material geschmeidig und glänzend. Kunstleder ist da nicht so anspruchsvoll, dafür aber auch nicht so langlebig und strapazierfähig wie natürliches Leder. Textile Bezüge bestehen oft aus Stoffen wie Baumwolle, Leinen oder auch Samt für die mondänen Chesterfield-Sessel. Samt und Leinen sind pflegeleicht und auch bei Haushalten mit Tieren geeignet. Samt zieht Tierhaare stark an und ist schwer von ihnen zu befreien. Dafür bietet es ein einmalig weiches Hautgefühl.
Größen
Der englische Klassiker hat annähernd standardisierte Maße von circa:
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Tiefe 85 cm
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Höhe 89 cm
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Sitzhöhe 48 cm.
Moderne Chesterfield-Modelle haben entsprechend ihrer vielfältigen Form keine tradierten Größen. Hier ist je nach Formgebung (fast) alles erlaubt. Sie sind zwischen 70 und 95 cm hoch, zwischen 100 und 130 cm breit und bieten eine Tiefe zwischen 90 und 110 cm.
Mögen Sie ungewöhnliche Eyecatcher, die sich nicht jeder in seinem Wohnzimmer zu platzieren traut? Vielleicht sind Sie auch einer von jenen modernen Typen Mensch, der mit einer guten Portion an Nostalgie ausgestattet ist? Wenn ja, dann sind Sie definitiv ein Chesterfield-Typ!
Vintage-Stil
Wenn Sie antike Möbel lieben und bereits haben, dann wird sich Ihr neuer Chesterfield-Sessel in Handumdrehen darin einfügen! Achten Sie dabei, ihm möglichst viel Spielraum zu lassen. Richten Sie die Farbe des Sessels nach der Farbe Ihres Sofas aus. Der Vintage-Stil verkörpert immer auch den Stil vergangener Tage. Da ein Chesterfield-Möbel generell an den traditionellen britischen Chic erinnert, passt es wunderbar zu einer solchen Einrichtung. Auch mondäne Räume mit viel dunklem Holz und Antiquitäten vertragen die wuchtigen, aber stilvollen Sitzgelegenheiten. Hier können Sie sowohl Lederbezüge als auch moderne Samtbezüge nutzen. Vor allem Ohrensessel kommen hier sehr schön zur Geltung.
Shabby Chic Stil
Möbel mit Patina sind lebendige Möbel, die gerne ihre Vergangenheit ausstellen. Ein Chesterfield-Sessel im „usedlook“ passt hierzu optimal. Beim Chesterfield-Klassiker hingegen reicht schon ein Retro-Kissen oder eine antike Häkeldecke, um den Sessel dem „shabby“ Stil anzupassen. Wer es moderner mag, kann eine neuere Variante mit einem weißen oder hellen Stoffbezug wählen. Greift der Stil die für Chesterfieldmöbel klassische Knopfheftung, das Rautenmuster und die Kapitonierung auf, entsteht ganz automatisch ein Hauch von Nostalgie in Ihren Räumen.
Landhausstil
Die Farbe Weiß und schlichte Vollholzmöbel in dunklen, natürlichen Farben gehalten, bestimmen diesen Stil. Ein moderner Chesterfield-Sessel in leichten Pastellfarben, beispielsweise eine Variante ohne Seitenlehnen, betont wunderbar den Landhaus-Stil.
Auch Sessel in Creme, Beige oder einem hellen Grau passen wunderbar ins Ambiente. Für ländliche Gemütlichkeit sollten Sie ein Modell mit sichtbaren Holzfüßen wählen. Oder Sie nutzen einen großzügigen Ohrensessel mit dazu passendem Fußhocker. Wenn Sie es skandinavisch mögen und den schlichten natürlichen Einrichtungsstil schätzen, können Sie ebenfalls auf einen klassischen Chesterfield-Sessel zurückgreifen. Hier sollten Sie ein modernes und helles Modell wählen. Wir empfehlen außerdem ein geradliniges Design mit niedrigen Armlehnen oder ohne diese Elemente. Eine hohe Rückenlehne und Füße aus Echt- oder Massivholz unterstreichen den gemütlichen Stil. Sie lieben und leben den Kolonialstil? Dann kommen Sie um einen Chesterfield-Sessel nicht herum. Ihr Stil entspricht genau der Machart von Möbeln aus dieser Zeit. Die ersten Chesterfieldmöbel entstanden um 1770 als der vierte Earl von Chesterfield, Philip Dormer Stanhope, Möbel für einen aufrechten Sitz, aber mit großer Bequemlichkeit in Auftrag gab. Hier eignen sich hochwertige Modelle, deren Korpus noch traditionell aus Buchenholz gefertigt wird. Echtes Rindsleder in Braun und das barocke Design sorgen für ein mondänes und edles Ergebnis. Wenn Sie modern wohnen und einen zeitgemäßen Stil bevorzugen, können sie eine Variante mit einem grauen Bezug aus Stoff nutzen. Moderne Interpretationen ohne Armlehnen oder XXL-Sessel eignen sich besonders gut. Auch Versionen mit hohen Beinen oder Drehsessel im Chesterfield-Stil sind ein schöner Blickfang in modernen Räumen. Es gibt sogar Versionen, die den klassisch antiken Stil aufgreifen, aber mehr Kanten und klare Strukturen in die Möbel einbauen. So kombinieren Sie die barocke Schönheit der Details mit einer modernen Linienführung.
Worauf Sie beim Kauf Ihres „Chesterfields“ achten sollten, hängt davon ab, welches Modell Sie vorziehen.
Soll es ein klassisch-englischer Club-Sessel sein? Dann achten Sie auf Folgendes:
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Gestell: Holz, traditionell ist Buchenholz.
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Bezug: Glattleder, am besten Kalbsleder.
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Polsterung: fester Sitz aus Federkern angebracht auf Gurten.
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Sitzpolster: lose aufliegende Sitzkissen, ohne Steppung aus Kaltschaum.
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Standfüße: aus Holz, deutlich sichtbar.
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Very british: Leder insbesondere in Bordeauxrot, Kaffeebraun oder Schwarz.
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Markenzeichen: feste, regelmäßige Rautensteppung für Rückenlehnen und, je nach Modell, auch für Seitenlehnen.
Sie mögen lieber moderne Chesterfields?
Achten Sie vor allem auf die Stimmigkeit in der Gesamtform Ihres Sessels. Ein gelungener moderner Chesterfield spiegelt in den Details den englischen Klassiker wider, wobei er aber insgesamt leichter und weniger dominant wirkt. Gute Wahl sind moderne Chesterfields:
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in hellen, distinguierten Farben,
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mit Rautenmustern in der Steppung, diese gerne auch als Zitat auf den Sitzflächen,
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mit langen Holzbeinen.
Vermeiden Sie hingegen poppige, schrille Farben und ungewöhnliche, dominante Materialien.
Sie haben sich in den Chesterfield-Stil verliebt aber wissen nicht, wohin mit einem solchen Sessel?
Wir haben ein paar Ideen für Sie gesammelt:
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Im kleinen Wohnzimmer: Ein moderner Chesterfield mit einer gradlinigen Ausstrahlung macht sich hier als Beistellsessel zum Couchtisch sehr gut. Helle Farben lassen ihn optisch leicht und dennoch charaktervoll wirken.
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Im großen Wohnzimmer: Ob klassisch oder modern – platzieren sie den Chesterfield als Einzelstück. Beispielsweise als Relaxsessel zusammen mit einem passenden Fußhocker!
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Vor einer Bücherwand macht er sich wunderbar als Lesesessel zusammen mit einem Büchertischchen und einer klassischen Leselampe. Je nach Raumverfügbarkeit schaffen zwei Chesterfields, die sich gegenüberstehen, eine mondäne Situation für anregende Gespräche oder eine Partie Schach.
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In der Lounge oder im Büro ist der Chesterfield ein gern gesehener Gast, wo er gerne in seiner alten klassischen Form repräsentiert. Chic macht er sich zwischen zwei hohen Beistelltischen oder Konsolen.
Lassen Sie sich hier von der großen Vielfalt an Chesterfield-Sesseln inspirieren!