Baurechtliche Voraussetzungen für einen Carport
Wenn Sie einen Carport ohne Baugenehmigung errichten wollen, so ist es wichtig, sich zu erkundigen, welche Bedingungen eingehalten werden müssen, besonders dann, wenn sie ihn an einer oder zwei Grundstücksgrenzen errichten wollen.
Die Landesbauordnungen können unterschiedlich sein. In Bayern z.B. dürfen Sie einen Carport (oder eine Garage) an einer seitlichen Nachbargrenze max. 9 m lang ohne Abstand anbauen. Sie können aber auch einen beliebigen Abstand < 3 m einhalten. Auf einem Grundstück dürfen aber nur insgesamt 15 m Grenzanbau stattfinden. Das heißt wenn Sie Ihren Carport an die Seite und an die hintere Grundstücksgrenze bauen wollen, so kann er einschließlich Abstellraum Abmessungen von 9,0 x 6,0 m aufweisen. Die Oberkante des Daches darf in Bayern nur 3,0 m über dem mittleren Gelände hoch liegen. Es kann auch vorgeschrieben sein, ein Satteldach zu bauen. Genehmigungsfreie Carports brauchen keine Nachbarzustimmung.
Wichtig ist auch die Lage in Bezug zur Straße. Da empfiehlt es sich unbedingt, das Bauamt der Gemeinde dazu zu fragen, denn je nach Baugebiet existieren Baugrenzen, die nicht überschritten werden dürfen. Sollten Sie keinen Stauraum vor dem Carport haben, so ist es wichtig, beim Ausfahren vom Fahrzeug aus den Verkehrsraum überblicken zu können. Also auf seitliche Wände oder Pflanzen achten!
Was ist bei der Wahl eines Carports zu beachten? - Die Konstruktion
Der wichtigste Teil eines Carports ist das Dach, also sollten Sie sich besonders nach der Dachkonstruktion erkundigen. Sie muss den Regen sauber ableiten können und muss die Schneelast tragen können, die je nach Gegend bis zu 300 kg/m² und mehr betragen kann. Die Dachhaut sollte alle Holzteile dauerhaft vor Regen schützen. Je nach Dachneigung brauchen Sie auch eine Regenrinne mit Regenfallrohr. Über die Grundstücksgrenzen darf dabei kein Bauteil hinausragen!
Da Carports häufig keine Wände haben, ist es wichtig, dass die Stützenkonstruktion mit anderen Mitteln in beiden Richtungen ausgesteift wird. Das können schräge Balken (Büge) sein oder auch gekreuzte Stahlbänder.
Da ein Carportdach starken Windkräften ausgesetzt sein kann, müssen die Stützen zugfest mit den Fundamenten verbunden werden. Als Fundamente genügen i.d.R. Betonfundamente von circa 50 x 50 x 80 cm (LxBxT) je Stütze. Es kann aber auch vorteilhaft sein, Fundamentstreifen auszubilden.
Die einfachste Art des Bodens im Carport ist, auf einem verdichteten Kiesunterbau eine dünne Split- oder Rieselschicht aufzubringen. Spätere Verbesserungen mit Platten oder Pflastersteinen sind dann jederzeit noch leicht möglich.
Die Materialien
Die meisten Carports werden aus Holz errichtet. Das kann Schnittholz sein, oder auch verleimtes Holz. Bedenken Sie, dass das helle Holz im neuen Zustand bereits nach kurzer Zeit durch die Einwirkung von Sonne und Regen eine graue Oberfläche bekommt! Wenn Sie nicht alle 2 Jahre streichen wollen, ist es am besten mit der natürlichen Vergrauung zu leben. Es gibt aber auch Anstriche, die eine künstliche Vergrauung vorwegnehmen. Das hat den Vorteil, dass alle Teile lange Zeit gleichmäßig sauber aussehen. Sehr gut hat sich der mineralische Anstrich der Familie Keim namens Lignosil Verano bewährt. Diesen können Sie ohne große Mühe auch selbst ausführen.
Weitere Vorteile eines Carports
Wenn Sie mit Ihrem Auto ankommen, gibt es nichts bequemeres als einen Carport! Sie brauchen kein Tor zu öffnen und schließen und je nach Lage kommen Sie trockenen Fußes ins Haus. Ein Carport verführt auch nicht dazu, ihn mit vielen Sachen vollzustellen. Aber für die vielen Utensilien, die man für Haus und Garten haben muss, ist ein abgeschlossener Abstellraum unerlässlich. Auf 3 x 6 m bringen Sie viel Werkzeug, den Rasenmäher und die Fahrräder unter.
Wenn Sie Ihren Carport so platzieren können, dass der Hauszugang unter seinem Dach liegt, so schaffen Sie sich einen großzügigen Eingangsbereich, den Sie auch für gelegentliche andere Zwecke nutzen können, zum Beispiel wenn Sie Gäste empfangen ist das der Raum zur Begrüßung. (Das Auto kann auch mal wo anders parken.)
Zum Schluss noch ein Tipp: Sollten Sie befürchten, dass Ihr Auto in einem Carport sehr leicht den Angriffen von Mardern ausgesetzt ist, so hilft eins besonders gut: In Forstämtern werden kleine Säckchen mit Haaren von Wildschweinen angeboten, die Sie in den Motorraum hängen können. einwandfrei, ich habe es ausprobiert!